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Hagerer Weihnacht 2023

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 „Nachten spat, schon umra siemi steht da Bus und wart auf’d Leit …“ – so ungefähr könnte die Variation des bekannten Adventliedes für die diesjährige Hagerer Weihnacht passen. Nun ja, der Wettergott war noch nicht in besinnlicher Stimmung – er bevorzugte „Vom Winde verweht“. Aber trotzdem ließen sich „d’Leit“ nicht abhalten, um Franz Bachleitner und Werner Karlinger zuzuhören: die kleine Kapelle in der Hager war locker gefüllt. Franz Bachleitner las aus Karl Heinrich Waggerls Büchlein „Das ist die stillste Zeit im Jahr“ – ein Text, den eher nur noch die Älteren kennen. Schade, denn die Erzählungen vermitteln Bilder von einer Lebensweise, die heutzutage (wo die Advent- und Weihnachtszeit mit Beschallung, Christkindlmarkt-Marathon sowie Punsch- und Brat“Duft“ und Einkaufsstress verbunden ist) nicht mehr vorstellbar ist. Aber auch anderes, heute nicht mehr Vorstellbares erzählt der Text – und das ist gut so. (Wer Genaueres wissen will, bitte selber nachlesen!)

Werner Karlinger verzauberte mit seinem Harfenspiel. Er brachte den Zuhörenden eine Auswahl von bekannten alpenländischen Adventliedern (keine Weihnachtslieder) zu Gehör – so begann jede seiner Darbietungen. Aber dann!? Dann entfaltete er seine Kunst der Improvisation und entführte mit seinen Variationen in die Zauberwelt der Musik. Wie ein himmlischer Engelsgesang rieselten die Melodien auf den Text herunter, und beide vermischten sich mit dem Duft der brennenden Kerzen, die den Raum beleuchteten.  Mit dieser stimmungsvollen Stille erfüllt brachte der Bus wieder „alle Leut“ zurück nach Straßwalchen. Ob der Wind noch wehte? – Wen kümmert’s!

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